Die Nasennebenhöhlenentzündung (oder Sinusitis) ist eine der häufigsten Erkrankungen im Gebiet der HNO-Heilkunde. Wir unterscheiden Stirnhöhlenentzündungen (Sinusitis frontalis), Kieferhöhlenentzündungen (Sinusitis maxillaris), Siebbeinentzündungen (Sinusitis ethmoidalis), Keilbeinhöhlenentzündungen (Sinusitis sphenoidalis) oder Entzündungen aller Nebenhöhlen (Pansinusitis). Die häufigste Entzündung ist die der Kieferhöhlen.
Bei jedem banalen Schnupfen kommt es neben der Reizung der Schleimhäute der Nasengänge zu einer Beteiligung der Nasennebenhöhlenschleimhäute. Wir sprechen dann aber noch nicht von einer Nebenhöhlenentzündung.
- Erst wenn die Reizung der Nebenhöhlen den beginnenden Virusinfekt überdauert,
- die hierdurch bedingten Krankheitszeichen (Kopfschmerzen, Eiterung) in den Vordergrund treten,
- zur Virusinfektion eine bakterielle Infektion hinzugetreten ist, sprechen wir von einer eigentlichen Sinusitis.
Sonderformen sind:
- zahnbedingte Sinusitiden (nur Kieferhöhle)
- Fremdkörper-Sinusitis
- Nebenhöhlenmykose (Pilzinfektion).
Die Therapie der akuten unkomplizierten Sinusitis ist rein konservativ und zielt auf die Beseitigung des Sekretstaus sowie auf die gezielte Bekämpfung der aktuellen Erreger:
- Freimachen der Ostien (Eingänge zu den Nebenhöhlen) durch Schleimhautabschwellung, mit zum Beispiel Nasenspray
- Erleichterung des Sekretabflusses durch Verflüssigung desselben,z.B. ACC
- antibakterielle Therapie mit Antibiotika (nicht immer sofort erforderlich).
- Fakultativ kommen hinzu:
- medikamentöse Schmerzlinderung, z.B. Ibuprofen
- physikalische Therapie mit Wärme, z.B. Kamillendampfinhalationen und Rotlichtbestrahlungen.
Bei Komplikationen können operative Maßnahmen erforderlich werden:
- scharfe Kieferhöhlenspülung
- Abspreizen der mittleren Nasenmuschel zur Verbesserung des Abflusses
- oder sogenannte Nebenhöhlenfensterungen.
Bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen werden häufig operative Eingriffe nicht zu vermeiden sein.